Niedersorbische Rechtschreibung

Es werden die gültigen Regelungen zur niedersorbischen/wendischen Orthografie und Interpunktion zugänglich gemacht. Als Ausgangstext dient die entsprechende Publikation von Manfred Starosta in zweiter Auflage aus dem Jahr 1982. Änderungen, die auf neuen Bestimmungen der Niedersorbischen/Wendischen Sprachkommission basieren, wurden von den Mitarbeitern des Sorbischen Instituts in den Text eingearbeitet. Durch einen Mausklick auf »Änderungen verfolgen« kann man sich die jeweilige Änderungsgeschichte anzeigen lassen. Ausführliche Informationen zur Bearbeitung des Texts finden Sie in den Informationen.

¹ Starosta, Manfred, Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln. (2., bearbeitete Auflage). Domowina-Verlag: Bautzen/Budyšyn, 1982.

1.1.1.Grundregeln

1

In der Regel schreiben wir die Laute so, wie wir sie bei deutlicher und richtiger Aussprache hören.

Beispiele:

nichtenněchten, měchmech, biśbyś, sukzuk, guskus, źěłośěło, źiwyžywy, wónwóń, namócnjamóc, HansHanzoHansko, lubosćlubosny

2

Bei der Wort- und Formenbildung achtet man auf den Wortstamm oder auf verwandte Wörter.

Beispiele:

sused (weil: suseda), susedka (weil: sused), gad (weil: gada), gat (weil: gata), zwězk (weil: zwěz), žerź (weil: žerźi), žerdka (weil: žerź), nož (weil: nožyk), nožka (weil: noga), stoł (weil: na stole), row (weil: w rowje), k śośe (weil: śota), suš (weil: suš)

3

Fremdwörter haben ihre besonderen Rechtschreiberegeln (vgl. 1.6.).

4

Doppelbuchstaben schreibt man grundsätzlich nicht. Bei einigen Ausnahmen vergleiche 93, 94, 95, 207, 208.

5

Die Rechtschreibung kann bei einer Reihe von Wörtern nicht aus verwandten Wörtern erschlossen werden. Deshalb muß die Schreibung dieser Wörter eingeprägt werden. In Zweifelsfällen schlage man deshalb im beigefügten Wörterverzeichnis nach.

Beispiele:

wóniłoni, włosewóse, łžycežyce, wšuźišuźi, žeńźeń, hektarcantnaŕ, łdgaś, łdza, włocyś, wron, pcołka, cora