Buchstabe und Laut
Die kleinsten Bestandteile (Segmente) des gesprochenen Wortes sind die Laute. Dass eine Wortform als Folge von Lauten angesehen werden kann, wird den meisten Sprechern erst bewusst, wenn sie schreiben und lesen lernen. Aus der Buchstabenfolge des geschriebenen Wortes schließen sie auf die Lautfolge des gesprochenen Wortes, auch wenn eine Zuordnung nicht immer auf einfache Weise möglich ist. (...)
Für seine Orthographie verwendet das Deutsche (und auch das Sorbische – Anm. d. Seitenredaktion) gemeinsam mit vielen anderen Sprachen das lateinische Alphabet. Jede dieser Sprachen verwendet das Alphabet auf eigene Weise, und viele von ihnen wandeln es für die je besonderen Anforderungen ab. Das Verhältnis von Laut und Buchstabe bleibt dennoch in den meisten Sprachen uneindeutig. (...)
Zur Erfassung der Lautstruktur von Wörtern muss man also ihre Aussprache genauer wiedergeben, als das mit dem lateinischen Alphabet möglich ist. Außerdem will man die Aussprache so darstellen, dass sie mit der Aussprache von Wörtern anderer Sprachen vergleichbar wird. Diesem Zweck dienen spezielle Lautschriften (phonetische Schriften, phonetische Alphabete), die viel mehr Zeichen enthalten als das Alphabet der deutschen Orthographie. Die weiteste Verbreitung unter den Lautschriften hat das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) gefunden.
Auch bei der Beschreibung der Laute des Sorbischen werden die IPA-Symbole benutzt. Den einzelnen Buchstaben und Buchstabenverbindungen, die immer in spitzen Klammer stehen (z. B. ‹b›), werden positionsabhängig passende Laute in eckigen Klammern zugeordnet (z. B. [b]). Die relevanten Artikulationsmerkmale der Laute werden aufgezählt. Die benutzten Symbole und Anmerkungen zu den ausgewählten IPA-Konventionen finden sich im Abschnitt Laute des Niedersorbischen.
Weiterführende Informationen zum Internationalen phonetischen Alphabet (IPA) finden sich auf der Internetseite der International Phonetic Association bzw. auf der entsprechenden Wikipedia-Seite.