Plosive

Ist der Mundraum oder die Stimmritze (Glottis) für den austretenden Luftstrom vollkommen verschlossen und wird der Verschluss abrupt geöffnet, so entsteht ein Plosiv („Sprenglaut“). (...) Mit Ausnahme von [ʔ] (das im Niedersorbischen nicht vorkommt – Anm. d. Seitenredaktion) sind alle Plosive oral, d. h., bei ihrer Artikulation ist auch der Nasenraum verschlossen. Das Velum ist, anders als bei den Nasalen, nicht gesenkt.

Zu den niedersorbischen Plosiven gehören [b], [d], [g], [k], [p] und [t] und ihre palatalisierten Entsprechungen. Im Gegensatz zum Deutschen gibt es in der niedersorbischen Standardsprache keine sogenannten Knacklaute.

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Siehe auch: Ausspracheunterschiede (niedersorbisch – deutsch).

Frikative

Die Frikative oder Reibelaute (auch Spirante oder Engelaute genannt) erfordern wie die Plosive ein orales oder glottales Hindernis für den Luftstrom. Der austretende Luftstrom wird hier jedoch nicht angehalten, sondern durch die Enge gepresst, sodass ein Friktionsgeräusch (Reibegeräusch) entsteht. Wie bei den Plosiven ist eine Engebildung an verschiedenen Artikulationsorten möglich, vom dentalen [f] (...)​ bis zum glottalen [h].

Die frikativen Laute des Niedersorbischen sind [s], [z], [ʂ], [ʐ], [ɕ], [ʑ], [x], und – vor allem in Wörtern fremder Herkunft – [f], [v] und [ʃ].

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Affrikaten

Folgt ein Frikativ unmittelbar auf einen homorganen Plosiv (d. h. einen Plosiv mit demselben Artikulationsort), so können die beiden Laute artikulatorisch eine enge Verbindung eingehen. Sieht man sie als ein komplexes Lautsegment an, dann heißen sie Affrikaten.

Im Niedersorbischen gibt es folgende Affrikaten: [t͡s], [t͡ʂ], [t͡ʃ], [t͡ɕ], [d͡z], [d͡ʐ], [d͡ʑ].

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