Der Laut [ʐ]
Aussprache
Der Laut [ʐ] kommt im Deutschen nicht vor. Der ähnliche Laut [ʒ] (s. Wikipedia-Seite zum Laut) tritt im Deutschen nur in Fremdwörtern auf. Dieser entspricht z. B. dem Buchstaben g in Gendarm und Genre. Auch das j in Jalousie und Jargon wird [ʒ] gesprochen. Zu beachten ist, dass viele Deutsch-Sprecher die genannten Positionen in diesen Wörtern stimmlos als [ʃ] aussprechen, also wie deutsches sch. In einigen Fällen realisieren sie unter Einfluss des Englischen auch [d͡ʒ]. Diese Laute sind hier nicht gemeint.
Der Unterschied zwischen dem sorbischen [ʐ] und [ʒ] entsteht dadurch, dass beim [ʐ] der Zungenrücken weiter nach hinten wandert und und tiefer liegt, der Ton klingt etwas tiefer.
Man kann sich diese Zungenbewegung bewusst machen, indem man ohne abzusetzen langsam zwischen den Vokalen [y] (ü in Mühe, s. Wikipedia-Seite zum Laut) und [u] hin und her gleitet. Dabei sollte man sich bewusst ausschließlich auf die Bewegung der Zunge konzentrieren. (Das Hin- und Hergleiten zwischen [y] und [u] demonstriert lediglich die Zungenbewegung. Bei der Aussprache von [ʐ] und [ʒ] sind die Lippen – anders als bei den genannten Vokalen – nicht gerundet.)
Ist man sich des Unterschieds der Zungenlage bewusst, kann man den Unterschied zwischen [ʐ] und [ʒ] üben: Die Abweichung zwischen der Aussprache von [ʐ] und [ʒ] hört man in der Gegenüberstellung der Silben ža [ʐa] und ja [ʒ] (wie in Jargon).
Im Niedersorbischen gibt es noch den Laut [ʑ], bei dem die Zunge noch weiter vorne ist und höher liegt, als beim [ʒ]. Um ein Gefühl für die Unterschiede zu bekommen, kann man zwischen allen drei Lauten hin- und hergleiten [ʑ]-[ʒ]-[ʐ]-[ʒ]-[ʑ]. Das [ʑ] klingt dabei am höchsten, das [ʐ] am tiefsten, das [ʒ] (wie in deutsch Girokonto) liegt dazwischen. Die drei Laute [ʑ], [ʒ], [ʐ] sind in dieser Reihenfolge [ʑ], [ʒ], [ʐ] zu hören.
Merkmale
Entsprechende Buchstaben
Der Laut [ʐ] entspricht:
Beispiele
Verweise
Siehe auch: Assimilation.